
© unsplash.com
Das Flow-Gefühl als psychologisches Phänomen
Ayrton Senna, dreifacher Formel 1-Weltmeister, ist 1988 im Qualifying noch weitere Runden gefahren, obwohl er schon die Pole Position hatte. Er war knapp zwei Sekunden schneller als alle anderen, die nur noch staunend an der Strecke standen und sich über die Zeiten wunderten. Senna war im Flow. Er selbst sagte danach, dass er sich wie in einem Tunnel gefühlt hat und nicht mehr bewusst gefahren ist, sondern vom Instinkt geführt wurde.
Im Rennsport – ob nun mit dem Rad, Motorrad oder Auto – erfolgt das Feedback sofort. Trifft man in der Kurvenfahrt den Scheitelpunkt einer Kurve nicht optimal, so geht einem entweder die Straße aus oder man verliert an Geschwindigkeit. Bleibt man dagegen auf der Ideallinie, so erfährt man unmittelbar, dass diese Linie mehrere Kurven fließend miteinander verbindet und der Wechsel von Beschleunigung und Verzögerung minimal ausfällt.

© unsplash.com
Der Flow-Begriff im Yoga
Anforderung: Schwierigkeitsgrad von Asanas
Die Anforderung – also der Schwierigkeitsgrad einer Asana – sollte so gewählt werden, dass er mit den Fähigkeiten der YogaschülerInnen übereinstimmt. Es ist ein schmaler Grat, denn um den Geist zu zügeln bedarf es einer gewissen körperlichen Herausforderung.
Nicht die Überforderung der Sinne, sondern die Fokussierung auf eine Sache ist das Ziel.
Fähigkeiten: Atemtakt im Flow
Ein guter Gradmesser für die Übereinstimmung von Anforderung und Fähigkeiten ist der Atem. Kommt der Atem aus dem Takt, ist die Asana zu schwer oder der Takt zu schnell.
Es ist schließlich nicht so, dass der/die letzte im Hund (HSH) einen Eintrag ins Klassenbuch bekommt!
Feel the flow
Wenn sich Körpergefühl und Wahrnehmung verfeinern, kannst Du auch oder gerade als Fortgeschrittener dem „einfachen” herabschauenden Hund immer wieder neue Aspekte abgewinnen und in der aufmerksamen Beobachtung der Feinheiten in ein Flow-Gefühl kommen.